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Innovationen in Unternehmen umsetzen

Innovationen umzusetzen ist eine der größten Schwierigkeiten, denen sich Unternehmen heute gegenüber gestellt sehen.

Oftmals ist es nicht der Mangel an Ideen, sondern die Fähigkeit, diese Ideen – sei es neue Produkte oder veränderte Abläufe – in Unternehmen umzusetzen.

Innovationen sind die Lebensversicherung für Unternehmen

Jedem – vom Azubi bis zum Chef – ist klar, dass Innovationen erforderlich sind, um im Wettbewerb bestehen zu können. Jede gute Unternehmensstrategie stellt die Notwendigkeit von Innovationen in ihren Mittelpunkt.

Denn – der Wettbewerb schläft nicht, die Technik entwickelt sich weiter und die Kundenanforderungen verändern sich.

Ein Unternehmen, dass darauf nicht reagieren kann, wird auf lange Sicht keine wettbewerbsfähigen Produkte – und somit keinen Umsatz – mehr haben. (Was auch eine bewusste Entscheidung sein kann: Der Eigentümer des Hamburger Abendblattes, die Funke Medien Gruppe, hat wohl für sich entschieden, dem drohenden Niedergang des Printjournalismus mit Kostensparmaßnahmen entgegen zu treten.)

Nicht die Idee, das Umsetzen der Innovation ist entscheidend

Nun mangelt es meistens nicht an Ideen, was man alles tun müsste. Manchmal werden sie nur unter Kollegen diskutiert („Man müsste mal …“) oder in einem etwas angestaubten KVP-Prozess oder betrieblichen Vorschlagswesen erfasst. Manchmal gibt es Innovationsstrategien, Workshops oder Reisen ins Silicon Valley.

Wie auch immer – die beste Idee bringt nur etwas, wenn sie auch umgesetzt wird.

Was sind die Hemmnisse in der Umsetzung von Innovationen?

Wenn man überlegen will, wie sich Innovationen umsetzen lassen, so kann man erstmal schauen, woran es den heute hapert und welche Gegenargumente denn gerne kommen:

  1. Veränderungsbereitschaft: Und damit tun sich Unternehmen erfahrungsgemäß sehr schwer. Veränderung ist schwer – und sich einzugestehen, dass sich etwas verändern muss ist schon mal der erste wichtige Schritt.
  2. Budget: Oftmals – aber nicht immer – kosten Innovationen Geld. Es muss etwas entwickelt, betrieben, verkauft werden. Das kostet. Nicht zu investieren ist aber auch keine Alternative.
  3. Arbeitsbelastung: „Neben meinem Job noch ein weiteres Projekt – das schaffe ich nicht!“ Oftmals bleibt im Tagesgeschäft kein Raum für Kreativität und Zusatzarbeit.
  4. Wissen: Viele Unternehmen kochen in ihrem eigenen Saft und blicken viel zu selten über den Tellerrand hinaus – Mitarbeiter haben dann nicht die Phantasie, das Wissen und die Fähigkeiten, echte Innovationen zu entwickeln.

Gegen den Widerstand – Innovationen umsetzen

Kind vor Wand mit Rakete will Innovationen umsetzenWenn man Innovationen trotz der Hindernisse umsetzen will, so braucht man auch einen radikaleren Ansatz als „Wir starten mal ein neues Projekt“.

Ich favorisiere den Ansatz, ein paar Leute aus der Organisation mit Budget und Zeit auszustatten und „mal machen zu lassen“ – quasi ein innerbetriebliches Startup oder Innovation Lab. Meinetwegen auch „Corporate Startup“ genannt. Oder Intrapreneure.

Dazu müssen ein paar Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit das funktioniert:

  1. Ziel: Das Ziel muss klar sein – geht es drum, eine neue App zu entwickeln, ein neues Produkt oder einen neuen Vertriebskanal, um mal ein paar Beispiele zu nennen. Und es muss klar sein, wie weit das Team gehen soll: ist ein Konzept gefragt oder ein Prototyp? Oder ein fertiges Produkt?
  2. Leute: Du brauchst die richtigen Leute. Und zwar aus Deinem Unternehmen, denn die kennen das Geschäft. Dummerweise werden das die Leistungsträger und nicht die Bewohner sein. Du brauchst aber die besten, denn sonst wirst Du keine radikalen Innovationen umsetzen können. Und sie müssen aus verschiedenen Fachbereichen kommen.
  3. Zeit: Du musst den „Innovatoren“ Zeit geben – am besten mehrere Woche oder Monate am Stück, so dass sie sich hochkonzentriert und ohne Ablenkung um die Umsetzung der Innovation kümmern können. Das bedeutet, dass sie im regulären Job für den Zeitraum nicht mehr zur Verfügung stehen – so wird das gesamte Unternehmen in die Umsetzung der Innovation involviert, denn die Kollegen müssen die Mehrbelastung im Tagesgeschäft auffangen.
  4. Geld: Die Mannschaft musst Du mit Budget ausstatten – nicht üppig, aber etwas Spielraum muss da sein für die Leistungen, die das Team selber nicht erbringen kann.
  5. Know-How: Es kann auch nicht schaden, dem Team ein paar Experten oder Coaches zur Seite zu stellen, die Fach- oder Methodenwissen beisteuern können.
  6. Kommunikation: So ein Team hinter verschlossenen Türen heizt natürlich die Gerüchteküche im Unternehmen an – Was machen die? Warum ist der oder die dabei? Ist mein Job gefährdet oder macht der jetzt schneller Karriere als ich? Es ist daher enorm wichtig, von Anfang an offen und transparent im gesamten Unternehmen zu kommunizieren, was der Plan ist. Und genauso wichtig ist es, hinterher zu berichten, was die Ergebnisse sind und wie sie in der Praxis weiterverwendet werden.
  7. Vertrauen: Das Management muss Vertrauen haben – Vertrauen in die Mannschaft und die Ergebnisse. Es kann durchaus vorkommen, dass das Management mit den Ideen und Innovationen wenig anfangen kann oder diese sogar instinktiv ablehnt. Aber genau das war ja der Grund, warum das „Corporate Startup“ überhaupt initiiert wurde – um die bisherigen Methoden um neue zu erweitern. Daher sollte die Unternehmensleitung die Ergebnisse akzeptieren und weiter fördern – was kann schon schief gehen?

Das ganze nennt sich auch Innovationskultur. Zum Abschluss noch ein lesenswerter Beitrag (auf Englisch) zu 21 Thesen oder Grundprinzipien der Innovation.

Christoph
Christophhttps://www.marktding.de/christoph-ludewig
betreibt Marktding.de. Ausserdem ist er B2B-Marketer und Stratege mit einer Vorliebe für Wachstumsstrategien und der Entwicklung und Vermarktung von Dienstleistungen und technischen Produkten. Sein besonderes Faible gilt der Entwicklung von produktbegleitenden Dienstleistungen. Mehr über Christoph hier im Blog.

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