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10 klassische Fehler im Marketing – und wie sie sich vermeiden lassen

Wer kennt sie nicht, die Kollegen, die immer viele Gründe finden, warum etwas nicht funktioniert – aber niemals auch nur einen, warum etwas funktionieren könnte. Gibt es auch in Marketing.

Und damit Du nicht dazugehörst, nenne ich Dir hier meine Top 10 Fehler im Marketing – und was Du draus machen kannst!

Fehler 1: Unangemessene Organisation im Marketing

Ja, wo gehört es denn hin, das Marketing? In den Vertrieb? Oder doch eigenständig? In die Geschäftsführung? Genau dort hin: Wer Marketing nicht mit bunten Bildern gleichsetzt, hat verstanden, das Marketing mehr ist und „die Führung des Unternehmens vom Markt her“ bedeutet – und damit in der Geschäftsleitung vertreten sein muss. Mehr dazu hier und hier.

Fehler 2: Effektivität und Effizienz: die richtigen Dinge richtig machen

„Im Marketing landet alles, von dem man sonst nicht weiss wohin.“ Das ist nicht effektiv. Besser ist es, einen klaren Plan und Ziele zu haben, und diese mit geeigneten Maßnahmen und Tools umzusetzen. Was sind Deine Marketingaufgaben- und ziele? Ich hoffe, irgendetwas in der Art wie „Leadgenerierung„, „Kundenzufriedenheit“ oder „neue Produkte“ ist dabei.

Fehler 3: Es gibt keine Strategie

Jedes Unternehmen braucht und hat (wenn oftmals auch unbewusst) eine Strategie. Das Marketing hat einen großen Anteil an der Umsetzung einer Wachstumsstrategie. Und braucht deswegen auch eine Marketingstrategie.

Fehler 4: Ziele und KPIs brauchen wir hier nicht

Was ist das Ziel? Hast Du klare, messbare Ziele und Key Performance Indicators (KPIs). Im analytischen Marketing solltest Du die wichtigsten Zahlen – und die Hebel zur Beeinflussung – kennen. Ohne Ziel keine Reise.

Fehler 5: Budgetplanung – same procedure as every year

Wie viele Arten der Marketingbudgetplanung gibt es? Richtig. Und noch mehr 😉 Von „all you can afford“ über „Fortschreiben der letztjährigen Werte“ bis „x% vom Umsatz ist für Marketing“ ist jeglicher denk- und undenkbarer Quatsch dabei. Nur in den seltensten Fällen werden auf Basis der Unternehmensziele und -strategie die Marketingziele und -strategie abgeleitet, um dann die Maßnahmen zu definieren und mit Budget (und erwartetem Beitrag zum Absatz/Umsatz!) zu hinterlegen.

Fehler 6: Marketing ROI? Nie gehört!

Ist Marketing in Deinem Unternehmen eine Kostenstelle? OK, damit bist Du schon mal nicht alleine. Richtig gut wird es aber erst, wenn Du Dir bewusst machst, dass Du auch einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leistest (denn sonst bräuchte es Dich ja nicht…). Versuche – für den Beginn bei einzelnen Maßnahmen – den Beitrag des Marketings zu quantifizieren: Wie viele Leads hat die Kampagne gebracht, wie viele Kunden wurden draus, mit welchem Umsatz? Der Marketing-ROI ist eine Wunderwaffe – kompliziert in der Anwendung, aber dann ein unschlagbares Argument.

Fehler 7: Innovation = Mangelware

Die erfolgreichsten Unternehmen sind innovative Unternehmen: sie maximieren den Kundennutzen – und ihren eigenen. Ersteres durch Produkte mit Mehrwert und zweiteres durch stringentes Kosten- und Prozessmanagement.

Fehler 8: Produkte ohne Differenzierung und USPs

Ein Produkt ohne USP und Differenzierung ist kein Produkt. Wenn Bruno Banani Unterhosen differenzieren und Kentucky Fried Chicken toten Hühnchen einen USP verleihen kann, dann wirst Du das für Dein Produkt doch erst recht hinkriegen, oder?

Fehler 9: Preisbildung „aus dem Bauch heraus“

Wie funktioniert Preisbildung? Meistens so, wie das Marketingbudget geplant wird…der Vertriebsleiter wird’s schon wissen. Sonst schauen wir, was der Wettbewerb macht. Schon mal nicht falsch, besser ist aber: Wo liegen die Kosten? Das ist die Preisuntergrenze. Was ist der Kunde bereit zu zahlen? Das verlangen wir. Einfache Frage, sehr schwere Antwort 😉

Fehler 10: Marktveränderungen, Kundenanforderungen und Wettbewerber werden nicht beachtet

Heute läuft es gut. Morgen auch. Und Übermorgen? Sicherlich auch, dachten sich Kodak, AOL und die Encyclopaedia Britannica einstmals. Und dann kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Also Augen auf: Verändertes Konsumentenverhalten, Kundenanforderungen und Wettbewerb beobachten. Und ruhe dich nicht auf dem Erfolg von gestern aus, der zählt heute nichts mehr.

Das war ein Rundumschlag – fallen Dir noch weitere klassische Fehler im Marketing ein?

Christoph
Christophhttps://www.marktding.de/christoph-ludewig
betreibt Marktding.de. Ausserdem ist er B2B-Marketer und Stratege mit einer Vorliebe für Wachstumsstrategien und der Entwicklung und Vermarktung von Dienstleistungen und technischen Produkten. Sein besonderes Faible gilt der Entwicklung von produktbegleitenden Dienstleistungen. Mehr über Christoph hier im Blog.

2 Kommentare

  1. Super, einer der besten Artikel zum Thema Marketing. Aber gerade kleine und mittlere Unternehmen verstehen das leider nicht. Marketing ist denen meistens ein „Fremdwort“ und wenn man denen sagt nein, mark e ting ist keine Fleischklößchensuppe, die bei einer Wikinger Versammlung verspeist wird; Marketing ist maßgeblich am Erfolg des Unternehmens beteiligt dann kommt die Antwort: Ein Außenstehender hat keine Ahnung von der Branche und erst recht nicht von unserem Unternehmen. Aber genau das unterscheidet den erfolgreichen vom erfolglosen Unternehmer. Der erfolgreiche Unternehmer ist offen für konstruktive Kritik, weiß sehr genau, dass ein Außenstehender einen anderen Blick auf die Branche hat und ist sich auch dessen bewusst, dass gutes Marketing seinen preis hat. Natürlich will auch der erfolgreiche Unternehmer Ergebnisse sehen, womit wieder beim ROI wären. Da trennt sich dann auch im Marketing schnell die Spreu vom Weizen und man erkennt den echten Profi daran, dass er anhand einer Datenbank die Response Quote exakt nachvollziehen kann.

    MfG Piero

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