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Clevere Geschäftsidee: Mit Meerschweinchen Geld verdienen

Im Internet findet man an jeder Ecke – gefragt und ungefragt – mehr oder minder wohlgemeinte Ratschläge, wie man online Geld verdienen kann.

Wohltuend und zur Abwechslung fand ich nun einen Beitrag, wie man mit Meerschweinchen Geld verdienen kann. Genauer gesagt, mit Meerschweinchen-Leasing.

Die Geschäftsidee – ganz schön clever

Bei einer so skurrilen Idee habe ich natürlich aufgehorcht und mir das genauer angeschaut: Seit 2008 gibt es in der Schweiz das gesetzlich verankerte Meersäuli (=Schwyzerdütsch für Meerschweinchen)-Singleverbot. Es besagt, dass Meerschweinchen (oder auch: Meerli) nicht alleine gehalten werden dürfen. Das gilt als Tierquälerei, weil sie soziale Tiere sind.

Wenn nun ein Meerli stirbt muss folglich umgehend ein zweites her. Da hat eine findige Unternehmerin, Priska Küng, die Geschäftsidee geboren und verleiht Meerschweinchen. Na ja, eigentlich verkauft sie sie, aber wenn der Käufer das Meerschweinchen wieder zurückbringt, so bekommt er einen Teil des Kaufpreises zurück. Also dann doch eher wie Leasing.

Steckt dahinter eine Strategie?

Nicht nur, dass ich die Idee des Meerschweinchen-Leasings ganz ausserordentlich charmant finde, aus Sicht eines Strategen ist sie ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene PEST-Analyse 😉

Es gab Umfeldveränderungen – in diesem Fall eine Gesetzesänderung – auf die Priska Küng reagiert hat. Um dem Gesetz Genüge zu tun, hatten viele Meerli-Besitzer auf einmal den Bedarf, für einen begrenzten Zeitraum und umgehend ein Meerschweinchen zu bekommen. Viele denken sich vielleicht auch, dass sie den Meerschweinchenbesitz ganz aufgeben möchten – nur das ist fast unmöglich, wenn man immer zwei halten muss. Es kommt wohl selten vor, dass zwei Meersäuli gleichzeitig sterben (unter normalen Umständen, wohlgemerkt!)

Auf den Bedarf kann man mit einer cleveren Geschäftsidee in zweierlei Hinsicht reagieren

  1. Vermittlung von einzelnen Meerschweinchen zwischen Anbieter und Nachfrager oder
  2. temporärer Verleih von Meerschweinchen

2. scheint erfolgversprechender, da unkomplizierter und unverbindlicher. Abwicklungstechnisch scheint ein „Verkauf mit Rücknahmegarantie“ für den Anbieter auch risikoloser – und besser für die Liquidität. 😉

Insofern: Chapeau, Frau Küng! Mir gefällt’s.

 

Kennst Du eine clevere Geschäftsidee, über die sich berichten liesse? Lass es mich wissen.

Christoph
Christophhttps://www.marktding.de/christoph-ludewig
betreibt Marktding.de. Ausserdem ist er B2B-Marketer und Stratege mit einer Vorliebe für Wachstumsstrategien und der Entwicklung und Vermarktung von Dienstleistungen und technischen Produkten. Sein besonderes Faible gilt der Entwicklung von produktbegleitenden Dienstleistungen. Mehr über Christoph hier im Blog.

6 Kommentare

    • Hi, das weiss ich leider auch nicht. Habe das Bild – zur freien Verwendung – im Internet gefunden. Vielleicht kann Dir der Ersteller (siehe Link unter dem Bild) weiterhelfen.

  1. Davon hatte ich auch schon gehört und ich wundere mich immer noch über diese wirklich sehr ungewöhnliche Idee.
    Aber wie mir scheint, ist die Geschäftsidee in aller Munde, und wenn dadurch verwitweten Meersäulis und derzeit noch unentschlossenen Meersäuli-Besitzern erstmal geholfen ist, ist das doch eine prima Sache!

    Ich wünsche Frau Küng viel Erfolg! Soviel Herz, Mut und Kreativität gehören belohnt. 🙂

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