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The Hundert – eine Hommage an die Online-Kulturhauptstadt Berlin

Quelle: The Hundert

Arm, aber sexy“ – dieser Spruch steht wie kein anderer für Berlin. Dem Rest der Republik zu vermitteln, dass Berlin aber noch mehr kann, haben sich Jan Thomas und Konstantin Iwanow auf die Fahnen geschrieben.

Dazu haben sie  „The Hundert“ gestartet – 100 Statements von Berlinern und über Berlin aus der Startup-, Online- und Internet-Szene.

Berlin hat – historisch bedingt – kaum produzierende Industrie und wenig Konzernzentralen. Daher war „Arbeit“ schon immer etwas spärlich in Berlin. Und trotzdem pulsiert das Leben in Berlin. So hat sich in dieser Stadt eine Dienstleistungskultur entwickelt, wie in kaum einer anderen Metropole Europas. Das erkannt man z.B. an den zahlreichen Cafes und Restaurants, Theatern und eben auch der Internet- und Medienszene in Berlin.

The Hundert lässt 100 Vertreter der „Online-Kultur“ aus Berlin zu Wort kommen. Das sind Gründer, Unternehmer, Verbände, Venture Capitalists und Vertreter aus Forschung und Politik. Dazu gehören bspw. Raul Krauthausen von Sozialhelden, Kai Diekmann (Bild), Lukasz Gadowski (Team Europe) und Claudia Helming von dawanda.

Wie es der Zeitgeist gebietet, haben die Autoren keinen langen Essays, sondern kurze und knappe Beiträge verfasst. Im „Blog-Style“ beschreiben Sie in wenigen Sätzen ihre Sicht auf die Internet- und Gründer-Szene in Berlin.

Das geht von Forderungen („Bürokratie für Gründer gering halten“, Stephan Zoll, ebay) bis Lebensgefühl („Berlin ist wie ein Teenager, der erwachsen wird“, Stephanie Richter, adspert.de). The Hundert vermittelt „das Gefühl, dass alles möglich ist“ (Christian Reber, 6Wunderkinder), freut sich, dass Berlin als Metropole seinen Platz gefunden hat und „die Mieten endlich unbezahlbar werden“ (Ralf Rogosch, Tradeers GmbH). Die Autoren „lieben die Mischung aus Tradition und Innovation“ (Corinna Powalla, modomoto), warten auf den „Durchbruch von Herth BSC“ (Lucas von Cranach, iLiga) und finden Berlin letztendlich „wild, laut, dreckig und so sympathisch“ (Madeleine Gummer v. Mohl, betahaus).

Heraus gekommen ist bei „The Hundert“ ein optisch sehr ansprechendes und inhaltlich abwechslungsreiches Sammelsurium an Bildern, Meinungen, Ideen und Eindrücken zu Berlin und seiner Internet-, Medien-, Dienstleistungs- und Onlinekultur.

[box type=“note“ style=“rounded“]Das erinnert mich im Übrigen an unseren Herausgeberband „Silicon Valley – Made in Germanyblank“ aus dem Jahr 2000  –  kurz vor dem Platzen der New Economy 🙁 haben ein gutes Dutzend Internet-Entrepreneure ihr Business beschrieben. Wer einen Hang zur Nostalgie hat, kann mal recherchieren, was aus den Unternehmern und Unternehmen geworden ist.

Am Amüsantesten kommt das „Berlin-Feeling“ auf den letzten beiden Seiten von „The Hundert“ rüber –

  • lesens- und schmunzelnswerte Fotografien von Notizen von NotesOfBerlin, die Berliner in ihrer Stadt ausgehängt haben (wie „Bitte denkt daran, die gestohlene Blumen gut zu giessen!“, „Sorry wegen der Lautstärke gestern. Danke für die Geduld. War leider geil.“)
  • und Sätze, die Berliner nie sagen würden von WhatBerlinersDontSay (z.B. „Lass uns morgen in die Berge fahren“ oder „Nach Ihnen, bitte!“)

Man kann immer drüber diskutieren, ob die Welt nun „The Hundert“ braucht oder nicht und ob Berichte zur Online-Kultur durch ein Printmedium nicht ad absurdum geführt werden. Ich finde es jedenfalls gut, dass Leute wie Jan Thomas und Konstantin Iwanow die Initiative ergreifen, 100 Leute (+Sponsoren!) von ihrer Idee überzeugen können und das Ganze auch noch umsetzen. Chapeau!

Jan Thomas hat bereits angekündigt, die „The Hundert“-Serie fortzuführen, z.B. als „100 coole Startups, die man kennen sollte“ oder „100 Online-Unternehmer berichten über Ihre Fehler“.

Ich freu mich drauf!

 

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Christoph
Christophhttps://www.marktding.de/christoph-ludewig
betreibt Marktding.de. Ausserdem ist er B2B-Marketer und Stratege mit einer Vorliebe für Wachstumsstrategien und der Entwicklung und Vermarktung von Dienstleistungen und technischen Produkten. Sein besonderes Faible gilt der Entwicklung von produktbegleitenden Dienstleistungen. Mehr über Christoph hier im Blog.

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