Unternehmen müssen wachsen, um zu dauerhaft bestehen zu können. Daher verfolgen die meisten Unternehmen Wachstumsstrategien – und schnell ist man dann bei der Diversifizierung als Mittel der Wahl zum Wachstum. Pauschal kann man sicher nicht sagen, dass Diversifizierung ein „Muss“ für Unternehmenswachstum ist. Dazu gibt es ja noch die drei anderen Ansoffschen Kategorien in der Produkt-/Markt-Matrix.
Insofern ist Diversifikation nur „eine“ Wachstumsmöglichkeit, wenn sicher auch die radikalste (und riskanteste), da das Unternehmen mit neuen Produkten versucht neue Kundengruppen zu erreichen bzw. neue Märkte zu erschliessen.
Aber die drei anderen Formen können genauso zu einem Wachstumskurs beitragen und kommen in der Praxis sicher häufiger vor.
Gerade zur Zeit kann man beobachten – getrieben durch Digitalisierung und neue Technologien – dass Unternehmen überlegen, wie ihr Geschäftsmodell zukünftig aussehen kann und was sich ändern muss.
Welche Branchen brauchen Diversifizierung zum Wachstum
- Zum Beispiel Banken: FinTechs besetzen die Kundenschnittstelle und bedienen sich der Banken als verlängerte Werkbank oder Lieferanten, Banken müssen darauf reagieren.
- Oder Automobil: Die Elektromobilität schreitet voran, die Kosten für Batterien sind aber noch sehr hoch. Tesla und Mercedes wollen daher Batterien als Energiespeicher für Privathaushalte verkaufen. Das ist Diversifizierung, sicherlich aber kein maßgeblicher Wachstumstreiber für diese Unternehmen (es geht eher drum, die Kosten für die Autobatterien durch Skaleneffekte zu senken)
Die klassischen Beispiele für Diversifizierung sind Nokia (früher mal Gummiproduzent), Samsung (früher mal Nudelproduzent) und Vodafone / Mannesmann D2, die aus der Stahlindustrie kamen. Aber auch Apple zählt dazu, da es sowohl mit iPod als auch iPhone neue Produkte an neue Kundengruppen verkauft hat. Sollten Google und Apple anfangen im großen Stil Autos zu produzieren, wäre das auch Diversifikation.
Was sind die Treiber für Diversifizierung?
Also kann man von daher zwei Treiber für Diversifizierung erkennen:
- aus der Schwäche heraus: Notwendigkeit der Neuerfindung des eigenen Geschäftsmodells aufgrund äusserer Störungen (Markt schrumpft, hoher Wettbewerbsdruck)
- aus der Stärke heraus: Erweiterung des Geschäftsmodells in zukunftsfähige, gewinnversprechende Branchen.
Es liegt auf der Hand, dass a)-Unternehmen eher unter Druck stehen und die Diversifizierung aufgrund der Unternehmenssituation ein noch größeres Risiko bedeutet, als sie es ohnehin schon ist – es ist quasi die letzte Chance.
b)-Unternehmen sind da deutlich komfortabler unterwegs – man kann auch sagen, dass die Variante b) dazu führt, dass die Situation a) gar nicht erst entsteht.
Bild: Apfelbaum via Shutterstock
Bild: Produkt-/Markt-Matrix via Shutterstock
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