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Was sind die Technologietrends der kommenden Jahre?

Kürzlich durfte ich einen spannenden Vortrag von Nick Sohnemann, seines Zeichens Chef der Hamburger Innovationsberatung Futurecandy, hören. Es ging um Innovationen, Digitalisierung und vor allem Technologietrends. Und zum Schluss noch die Frage, welche Branchen demnächst von der Digitalen Revolution erfasst und umgekrempelt werden könnten.

Technologietrends in der Digitalen Revolution

Welche Trends und neuen Technologien haben das Zeug, Branchen und die Welt, wie wir sie kennen, zu verändern? So wie die Digitalisierung der Musik die Musikbranche veränderte? Oder das Smartphone die Telekommunikation? Oder Videostreaming die Videotheken überflüssig machte?

Trend Nr. 1: Augmented Reality – die Welt durch die Brille sehen

Augmented Reality bezeichnet eine computergestützte Wahrnehmung, bei der sich reale und virtuelle Welt optisch vermischen. So werden reale Situationen visuell mit Computeranimationen überlagert, sei es z.B. die virtuelle Schuhanprobe, Smartglasses oder die Immobiliensuche während des Stadtspaziergangs.

Viele weitere Anwendungen sind in Überlegung oder Entwicklung und werden einige Berufszweige verändern:

  • technische Schulungen können vereinfacht werden, in dem die Arbeitsschritte in der Brille angezeigt werden
  • das ginge auch für Wartungsarbeiten und Reparaturen – der Mechaniker kann Hilfe anfordern und wird von einem entfernt sitzenden Experten unterstützt
  • in der Logistik bekommt der Gabelstaplerfahrer genau angezeigt, welches Paket/Palette er aufzunehmen oder abzuliefern hat. Die Brille kann Barcodes scannen, ohne dass eine Handbewegung erforderlich ist.
  • in der Medizin kann der Arzt bei Operationen oder Visiten die „Vitalparameter“ in Echtzeit eingeblendet bekommen.

Immer dann, wenn „handsfree“ eine Arbeitserleichterung ist, könnte Augmented Reality gut zum Einsatz kommen. Erst kürzlich hat MagicLeap, ein Google Investment mit einer Augmented Reality Brille, eine weitere Mrd. Dollar Finanzierung bekommen.

Trend Nr. 2: Autonomes Fahren – das Auto fährt,  nicht der Mensch

Bis die technischen und rechtlichen Voraussetzungen geschaffen sind, wird es sicher noch eine Weile dauern. Aber früher oder später werden Fahrzeuge selber fahren können.

Was passiert dann mit den Taxen? Oder die Chauffeurdienste wie Uber? Gibt es die dann noch – oder sind das wohlmöglich die einzigen Kunden der Automobilhersteller, da sich kein Mensch mehr ein Auto kauft? Und noch ganz viele andere Dinge sind denkbar 😉

Trend Nr. 3: Drohnen – Lieferung (fast) in Echtzeit

Drohnen, die selbständig Pakete ausliefern, dringend benötigte Organe durch staugeplagte Städte transportieren oder Hemden zur Reinigung abholen können, sind keine Fiktion mehr.

Momentan jedoch stehen die Kosten, die rechtlichen Einschränkungen, die technische Leistungsfähigkeit und die Kundenakzeptanz noch in keinem Verhältnis zum Nutzen. Aber die Anwendungsfälle sind nahezu unbegrenzt.

Trend Nr. 4: 3D Druck – alles ist möglich

Der 3D Druck wird von vielen momentan noch etwas als Spielerei betrachtet, aber es entsteht hier ein vollkommen neuer Industriezweig.

Ersatzteile auf Knopfdruck produzieren oder Umgehen der Lieferzeiten und Versandkosten  – einfach das gekaufte Produkte zuhause ausdrucken. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Trend Nr. 5: Roboter – Maschinen übernehmen Routineaufgaben

Meine Zahnbürste sagt mir, wie lange ich putzen soll, Amazon Echo hört mir zu und bestellt Waren für mich – das ist erst der Anfang.

In einem US-amerikanischen Baumarkt werden die Besucher von einem Roboter begrüßt, der fragt, welches Teil man sucht. Der Roboter führt den Kunden dann zum entsprechenden Regal – und während man der Maschine hinterher läuft sieht man praktischerweise noch passende Werbung….

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Trend Nr. 6: Digital Detox – auch das muss sein

Einen Kontrapunkt zu den bisherigen Themen ist das „Digital Detox“, das „Digitale Entschlacken“. Nach „always on“ gibt es auch eine reale Welt ohne Internet, W-LAN und sozialen Medien. Immer mehr Menschen sehnen sich nach einer digitalen Auszeit und dem Bedürfnis zumindest temporär ohne Technologie zu sein. Denn wir dürfen nicht vergessen- die Digitale Revolution entwickelt sich schneller als die menschliche Evolution.

Und sonst noch – welche Branchen werden umgekrempelt

Mit den Möglichkeiten, die die Technologietrends allgemein und die aktuellen Innovationen bieten, werden einige Branchen eine Digitale Transformation durchlaufen.

  • Banken: FinTechs entwickeln Produkte und Service schneller als die Banken selber und besetzen damit die Schnittstelle zum Kunden. Number26 verspricht eine Kontoeröffnung komplett online in 8 Minuten. Die Banken werden zum „Abwickler im Hintergrund“ für die FinTechs. Kaum eine Bank besitzt eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung!

    Die letzte echte Innovation der Banken war der Geldautomat. (Paul Volcker, ehemaliger Vorsitzender der FED)

  • Gesundheitsmarkt: Pulsmessung und Analyse der Blutwerte mit dem Smartphone, Ärztliche Beratung via Skype, Übermittlung der Krankendaten und Symptome an den Arzt -alles schon möglich. Und noch viel mehr.
  • Supermärkte: Einkaufen kostet Zeit und Nerven. Jedes Produkt wird vom Konsumenten mind. 5-6 mal angefasst bevor es wirklich benutzt wird (in den Einkaufswagen, auf‘s Band, wieder in den Wagen, dann ins Auto und von dort zu Hause ins Regal). Das – und die vorhergehende Logistik – geht auch deutlich einfacher. Amazon macht es mit Dash und Echo vor, aber auch der Otto Versand testet das aus.

 

Christoph
Christophhttps://www.marktding.de/christoph-ludewig
betreibt Marktding.de. Ausserdem ist er B2B-Marketer und Stratege mit einer Vorliebe für Wachstumsstrategien und der Entwicklung und Vermarktung von Dienstleistungen und technischen Produkten. Sein besonderes Faible gilt der Entwicklung von produktbegleitenden Dienstleistungen. Mehr über Christoph hier im Blog.

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