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Wie entsteht eine Innovationskultur?

„Das haben wir hier schon immer so gemacht“ ist das genaue Gegenteil der Innovationskultur, aber in vielen Unternehmen leider immer noch eine verbreitete Geisteshaltung.

Es ist jedoch unbestritten, dass Innovationen Grundvoraussetzung für den Unternehmenserfolg sind. Die Innovationen können technischer oder prozessualer Natur sein – Hauptsache sie finden statt!

Was heisst „Innovationskultur“?

Innovationskultur heisst nach meinem Dafürhalten, dass Unternehmen bereit sind, Risiken im Produktentwicklungsprozess einzugehen, die mit der Aussicht auf überdurchschnittliche Ergebnisse belohnt werden können.

Die Risiken sind, dass viel (Zeit und Geld) investiert wird, aber nicht jede Idee zu einem Produkt und damit Ertragsbringer wird. Die Idee dahinter heisst: „Firtst make it happen, then make it work“ oder auch “Better done than perfect”. Es ist wichtiger, dass etwas geschieht als dass es zu 100% durchdacht und abgestimmt ist.

Wie können Unternehmen eine Innovationskultur schaffen?

1. Das Management muss eine Innovationskultur wollen

Bis zu einem gewissen Grade lassen sich Freiräume und kreative Ideen „undercover“ auf Arbeitsebene schaffen. Ein paar von denen sind auch so gut, dass sie nachträglich „legitimiert“ und offiziell gemacht werden. Doch das geschieht nur, wenn Mitarbeiter eine sehr hohe Eigenmotivation und Willen haben.

Einfacher wird das, wenn das Management die Notwendigkeit einer Innovationskultur verstanden hat, unterstützt und entsprechende Freiräume schafft.

2. Innovationen zu erschaffen benötigt Zeit

Innovationen fallen nicht vom Himmel – sie müssen erarbeitet werden. Und das benötigt Zeit und Energie. Also Mitarbeiter, die sich drum kümmern. Nun ist es wahrscheinlich wenig sinnvoll, aus dem Nichts heraus gleich mehrere Innovationsmitarbeiter einzustellen. Effektiver scheint es mir, den vorhandenen Mitarbeitern die zeitlichen Freiräume und monetären Mittel zu geben, sich mit Innovationen auseinander zu setzen.

Hier heisst es für das Management „walk the talk“, es kann also glaubhaft demonstrieren, wie ernsthaft es hinter den Absichten steht, eine Innovationskultur im Unternehmen zu implementieren.

Bekannte Beispiele für Unternehmen, die das praktizieren sind Google, GoreTex und 3M.

3. Die richtigen Mitarbeiter

Erfindung ist zu 1% Inspiration und zu 99% Transpiration (Thomas Alva Edison)

Innovation bedeutet harte Arbeit und nicht nur Intuition, sondern auch Methoden- und Fachkompetenz. Dazu benötigst Du die richtigen Mitarbeiter: Sie müssen kreativ und technologie-affin sein, wirtschaftlich und „out-of-the-box“ denken können. In vielen Fällen haben Unternehmen nur sehr wenige bis niemandem von diesem Mitarbeitertypus. Also sollte man versuchen, in einem zweiten Schritt diese „Querdenker“ einzustellen – und Ihnen die Technologie und Freiräume zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen, um Innovationen zu erschaffen, zu bewerten und umzusetzen.

Dazu muss das Unternehmen attraktiv für diese Mitarbeiter sein. Ursache und Wirkung sollte dabei nicht verwechselt werden: Ist das Unternehmen attraktiv genug für die „jungen Wilden“ oder wird das Unternehmen attraktiv durch die neuen Mitarbeiter? Die Initialzündung muss das Unternehmen setzen – durch das Schaffen von attraktiven Rahmenbedingungen.

4. Rahmenbedingungen für eine Innovationskultur schaffen

Ein Unternehmen mit einer „verstaubten“ Aussenwirkung und veralteten Personalkonzepten wird sich schwer tun, junge, innovative Mitarbeiter anzuziehen.

Das Management hat erneut die Chance, den Willen zur Innovationskultur zu demonstrieren, indem es attraktive Rahmenbedingungen schafft.

Dazu gehören modernste Arbeitsmittel, attraktive Büroräume, flexible Arbeitszeiten, erfolgsabhängige Vergütungsmodelle – und vor allem mehr Vertrauen in die Mitarbeiter, dass sie das richtige tun, weniger Kontrolle.

Das kann dann zu sich selbst verstärkenden Effekten kommen – attraktive Unternehmen ziehen gute Mitarbeiter an und werden dadurch noch attraktiver.

5. Ziele geben und messen

Innovation ist nicht Selbstzweck und die Mitarbeiter sollen nicht „im Wolkenkuckucksheim die Euros verprassen“ – es geht drum, Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen. Innovation bedeutet zwar auch, dass nicht alles funktionieren muss – aber dass, was funktioniert muss messbar sein.

Das heisst, dass es Ziele in der Art geben sollte, dass z.B.

  • pro Jahr x neue Produkte entwickelt werden sollen oder
  • x% des Umsatzes / x € mit neuen Produkten erwirtschaftet werden sollen

 

Sicherlich lässt sich nicht befehlen, dass das Unternehmen „ab jetzt innovativ“ sein soll – es gibt aber Möglichkeiten, in kleinen Schritten eine Innovationskultur zu schaffen, die den Unternehmenserfolg für die Zukunft sichert.

Christoph
Christophhttps://www.marktding.de/christoph-ludewig
betreibt Marktding.de. Ausserdem ist er B2B-Marketer und Stratege mit einer Vorliebe für Wachstumsstrategien und der Entwicklung und Vermarktung von Dienstleistungen und technischen Produkten. Sein besonderes Faible gilt der Entwicklung von produktbegleitenden Dienstleistungen. Mehr über Christoph hier im Blog.

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