Im Marketing stehst Du oftmals vor der Aufgabe für ein Produkt, eine Dienstleistung, eine Kampagne oder eine Marke einen passenden Claim oder Slogan zu finden. Das erfordert meistens viel Brainstorming, Kreativarbeit, Workshops und Abstimmungen. Ich behaupte, Du kannst in weniger Zeit, als Du für das Lesen dieses Artikels brauchst, einen brauchbaren Claim entwickeln.
Es muss dabei nicht unbedingt der perfekte Claim herauskommen, aber zumindest eine 80%-Lösung, mit der Du weiterarbeiten und die Du verfeinern kannst.
Was bringt ein Claim?
Ein Claim ist ein Zusatz zu der Marke oder des Produktnamens mit den hauptsächlichen Funktionen:
- Zusatzinformationen zu dem Produkt geben: gerade bei künstlichen, nicht selbst-erklärenden Produkt- und Markennamen hilft ein Claim in wenigen Worten zu erklären, was das Produkt kann. Daher sollte im Idealfall der USP durch den Claim zum Ausdruck gebracht werden. Beispiele: „We kehr for you“ (Berliner Stadtreinigung), „Gute Preise, gute Besserung“ (Ratiopharm)
- Markenwerte transportieren: mit einem Claim wird dem Kunden ein Eindruck von der Marke vermittelt und diese gegenüber dem Wettbewerb positioniert. „Wir lieben Lebensmittel„ von Edeka drückt eine Markenhaltung aus, genauso wie Apollinaris‘ „queen of table waters“.
- Wiedererkennbar- und Einprägsamkeit: ein leicht merkbarer und gut auszusprechender Claim hilft, das Produkt im Kopf des (potentiellen) Kunden zu verankern und sich somit von Wettbewerbsangeboten abzusetzen. Beispiele „geiz ist geil“ (Saturn), „quadratisch, praktisch, gut“ (Ritter Sport)
Schnell einen passenden Claim entwickeln
Braucht man nun auf die Schnelle einen Slogan für ein neues Produkt oder eine Marke, so sollte dieser erklären:
- wie heisst das Produkt (oder „die Marke“)
- was ist das Produkt
- was macht das Produkt so besonders und hebt es vom Wettbewerb ab
Im Wesentlichen handelt es sich dabei um eine wohlformulierte Definition des Produktes, welche auch emotionale Elemente enthalten kann.
„Definition“ dabei nach dem Schema Begriffsbenennung – nächsthöhere Ebene/Gattung – spezifische Merkmalsausprägungen. Banales Beispiel:
- Ein Laptop (zu definierender Begriff)
- ist ein Computer (Überbegriff)
- der tragbar ist. (spezifische Unterscheidbarkeit)
Die „spezifischen Merkmalsausprägungen“ sind bei der Entwicklung eines Claims der USP bzw. die emotionale Markenausprägung.
„Lätta. Die Halbfettmargarine, die schmeckt“, „Axe. Der Duft, der Frauen provoziert„ und „Löwenbräu. Ein Bier wie Bayern“ sind beispielhafte Vertreter für Slogans dieser Art. Oder, wie kürzlich im Urlaub auf nebenstehendem Bild entdeckt: „Golmerhaus. Das Berghaus mit Komfort.“
So bekommt man einen oder mehrere erste Ansätze für einen Claim, die dann weiter verfeinert werden können.
Für diesen Blog war meine erste Überlegung „Marktding – der Marketing-Blog für die Praxis“
Das war mir noch etwas zu lang und holprig, denn ein Claim muss auch stilistische Elemente berücksichtigen:
- gut klingen und aussprechbar sein
- keine negativen Assoziationen in anderen Sprachen oder Übersetzungen hervorrufen
- rhetorische Stilmittel verwenden
Wie geht es weiter? Inspirieren lassen!
Um sich weitere Anregungen zu holen, kannst Du den Slogometer ausprobieren – ein Ranking der häufigsten Wörter in Slogans und eine Datenbank voll mit Slogans.
Und wer ganz schnell einen Slogan braucht, dem hilft der Sloganizer.
Wenn Du den perfekten Claim gefunden hast, dann vergiss nicht, ihn auf seine rechtliche Verwendbarkeit abzuprüfen.
Welches ist Dein Lieblingsslogan?
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Immer wieder gut: „Ihr Geschäft ist unser täglich Brot – Franken WC“ (www.frankenwc.de)
Guten Tag,
ich soll für mein Fernstudium eine Businessplan erstellen, mit einer eigenen Geschäftsidee und dem ganzen Drum herum.
Mir fällt es schon schwer einen Slogan sowie einen Namen für meine Geschäftsidee zu finden.
Kurze Beschreibung. Ich bin Heilerziehungspflegerin und arbeite mit Menschen mit Behinderung.
Ich möchte eine Unternehmung gründen (Verein, …), die Menschen mit Behinderung in der Freizeit, Sport und Reisen begleitet. Viele unserer Bewohner sitzen nachmittags im Wohnheim. Mir geht es darum, dass sie z.B. bei Freizeitangeboten begleitet werden. Wenn ein Bewohner den Wunsch hat, einmal die Woche schwimmen zu gehen, würde ich eine Begleitung stellen, oder… Kino, Konzerte etc. Im Wohnheim haben wir leider keine Zeit die Menschen zu begleiten, zu den Dingen, die ihnen Spaß machen.
Ebenso würde ich Reisen, Sportangebote, Ausflüge etc. anbieten.
Vielleicht können sie mir bei der Ideenfindung helfen?
Mit freundlichen Grüßen
Lisa Siewert
Hallo Christoph.
Ich bin auf der suche nach einem Claim auf deine Seite gestoßen.
Ich habe für die Uni ein Semesterprojekt bekommen. Die Aufgabe
ist: Analoger Farbfilm. Dazu habe ich bereits ein Produkt entworfen,
das Packaging gebaut und Designed. Jetzt bin ich auf der Suche
nach einem Claim. Das allerdings ist nicht so ganz einfach.
Hier mal ein paar Fakten zu meinem Produkt:
Name – PHOENIX
Produkt – Kamera, die sowohl analoge als auch digitale Fotos macht
USP – einzigartiges, nostalgisches Fotoerlebnis
Eine Kamera für trendbewusste Nostalgiker (ein kleiner Widerspruch
in sich) die die Vorteile der analogen und digitalen Fotografie vereint.
Klein, handlich und für alle Gelegenheiten.
Meine bisherigen Claims sind aber noch nicht ausgereift. Ich stehe
dabei etwas an und komme einfach nicht weiter.
Beispiel:
– create your own timeline
– mehr als nur ein Foto
– Wir folgen nicht. Wir halten Schritt!
– DU hast es in der Hand
– feel the magic
Vll hat jemand eine Idee oder eine kleine Hilfestellung für mich.
Viele Grüße
Sebastian
Ich soll für ein DessertHouse gerade einen Slogan erfinden.
Und ich habe 5 zur engeren Auswahl und ich wollte fragen was ihr davon hält…
DessertHouse-Die richtige Entscheidung
Wie auf Wolke 7 schweben
Life for sweet
Happy Eat, Happy Day
Sweet, sweeter, DessertHouse
Ist da ein Slogan zu gebrauchen oder sollte ich noch mehr nachdenken?
Hallo,
das ist nicht so einfach zu beantworten ohne nähere Infos zu den Unternehmen, den USPs, der Zielgruppe und der Strategie zu kennen.
Sorry, dass ich Dir da nicht direkt weiterhelfen kann…
Grüsse
Christoph
Ich hab nen Lieblings-Anti-Slogan. Auf den deutschen UPS Autos steht: „UPS – wir synchronisieren die Welt des Handels.“ Allein schon das gedankliche Nachsprechen bringt mich zum holpern. Lässt sich nicht flüssig lesen und klingt nicht gut. Dann muss man den Slogan mind. 2 mal lesen, um ihn zu verstehen: synchronisieren – hä? kenn ich eher von meinem iPhone; Handel – hä? UPS ist doch ein Paketdienst? Erst nach mehrmaligem lesen versteht man, was gemeint ist. Für mich ein klares: FAIL
Gutes Beispiel, danke Dir.
Hier ist auch noch ein „schönes“