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Social Media Trends – die Welt wird ein einziges Facebook?

Christian Arno ist Gründer von Lingo24, einem Übersetzungsunternehmen, das professionelle Übersetzungen anbietet.

Ganz jung ist 2013 ja bereits nicht mehr, aber es ist noch jung, voller Möglichkeiten, Chancen und vielleicht auch Risiken. Das gilt auch für die globale Social Media Landschaft. Es zeichnen sich Trends ab, Chancen, Risiken, die sie im weiteren Verlauf prägen könnten. Witzigerweise sind es aber teils widersprüchliche Trends. Schaut man sich die Entwicklungen an, kommt man natürlich nicht an Facebook vorbei. Nicht alles, was sich im Social Media Bereich abzeichnet, hat jedoch mit Facebook zu tun. Aber gehen wir der Reihe nach!

Die gewachsene Dominanz von Facebook

Vincenzo Cosenza, der Social-Media-Experte und ehemalige PR Manager bei Microsoft in Italien, ist bei Social Media Analysten seit mehreren Jahren für die von ihm erstellten Social Media Weltkarten bekannt. Die Karten zeigen, welche Social Media Plattform in den verschiedenen Ländern dieser Welt dominiert.

World Map of Social Networks Juni vs. Dezember 2012
Quelle: Vincenzo Cosenza

Bereits auf der Karte des Julis 2009 waren nicht unerhebliche Teile der Weltkarte blau. „Blau“ steht für Länder, in denen Facebook Social Media Plattform Nummer 1 ist. Schaut man sich jedoch die Karte vom Dezember 2012 an, merkt man, wie sehr die weltweite Dominanz von Facebook gestiegen ist. Länder, in denen 2009 noch ein anderes Netzwerk dominierte, 2012 jedoch Facebook den Ton angab, waren etwa Mexiko, Brasilien, Indien und Portugal. Besonders in einigen Schwellen- und Entwicklungsländern verzeichnet Facebook starke Anstiege, während es in einigen Industrieländern zum Stillstand bei den Nutzerzahlen oder gar zu einem Minus gekommen ist.

Facebook wird auch 2013 weltweit die absolute Nummer 1 bleiben. Dennoch halten sich nach wie vor Lokalhelden, die in nur wenigen oder gar nur in einem Land eine große Rolle spielen. Dazu gehören etwa Orkut, die Nummer 2 in Brasilien, oder Odnoklassniki, Nummer 1 in Russland. Eine gewisse Sonderrolle nimmt vielerorts der Kurznachrichtendienst Twitter ein, der in der Nachrichtenverbreitung als deutlich schneller im Vergleich zu Facebook gilt. Wer Wert darauf legt, Nachrichten möglichst schnell zu erfahren, dürfte auch 2013 vor allem auf Twitter setzen.

Werbung auf Facebook wird mobiler

Bleiben wir noch etwas bei Facebook. Das Netzwerk macht gute Fortschritte dabei, werbenden Unternehmen ihr gewaltiges Potenzial an Nutzern und (für Werbende) potenziellen Kunden zu erschließen. Und (nicht nur) Facebook wird auch bewusst, dass hohe Attraktivität für werbende Unternehmen mittlerweile kaum noch funktioniert, ohne auch effektive Werbemöglichkeiten für die Werbung auf mobilen Endgeräten anzubieten. „Mobile Werbung wird unter Werbetreibenden immer wichtiger“ schrieb etwa Adzine und berief sich dabei auf eine Studie des Unternehmens Kenshoo Social. Laut dieser Studie wird mittlerweile ein Fünftel der Facebook-Ausgaben werbender Unternehmen in die mobile Facebook-Werbung investiert. Die Bedeutung mobiler Kanäle für die kommerzielle wie private Nutzung von Social Media Kanälen wird wohl auch 2013 steigen.

Nagt da etwas am Königsthron?

Social Media IconsBleiben wir nochmals bei Facebook; es gibt auch Stimmen, die Facebook weniger gut gefallen dürften. „Facebook ist nicht mehr cool“ ließ etwa der US-Blogger Nicholas Carlson zuletzt verlauten und animierte Dr. Holger Schmidt im Netzökonomie Blog von Focus Online dazu, dieses Statement als Überschrift seines Artikels zu verwenden. Im Focus Artikel wird eine Umfrage von Garry Tan genannt, „nach der unter jungen Menschen mittlerweile das Blog-Netzwerk Tumblr als erste Wahl gilt“. Gehört Facebook daher heute und morgen zum Establishment und ist übermorgen einer der sinkenden Sterne? Nun ja, Facebook wird wohl noch manch einen Unkenruf überleben und selbst, wenn sich die beschriebene Tendenz abzeichnet, dürfte sie Facebook zumindest 2013 kaum größere Probleme bereiten. Aber man sollte mögliche Tendenzen weiterhin beobachten. Facebook ist mächtig und es ist nicht extrem wahrscheinlich, dass sich daran in absehbarer Zeit etwas ändert. Facebooks Rolle als Platzhirsch ist allerdings auch nicht in Stein gemeißelt.

Die Plätze in den Nischen

Neben den ganz großen Netzwerken gibt es kleinere, die sehr gut in Nischen überleben und dort auch wachsen. Da sind in erster Linie wohl die B2B-Netzwerke wie LinkedIn und Xing zu nennen, deren Nischen so groß sind, dass sie kaum mehr als Nischen zu bezeichnen sind. Da ist Twitter, das manche wohl auch noch als Nischen-Netzwerk bezeichnen, obwohl das in vielen Ländern nicht gerechtfertigt ist. Tatsächlich in der Nische bestehen wohl Netzwerke wie Pinterest, die ein erstaunliches Wachstum vorweisen, dabei aber noch weit entfernt sind von den Platzhirschen. Dennoch dürfte die Bedeutung solcher Netzwerke 2013 weiter steigen.

Das kleine Fazit

Vieles von dem, was wir hier geschrieben haben, sind Mutmaßungen, die allerdings auf Fakten beruhen. Dies hier ist „nur“ ein kleiner, aber qualifizierter und auf erkennbaren Tendenzen beruhender Ausblick darauf, wie es werden könnte. Warten wir es ab, was 2013 wirklich wird. Es bleibt spannend.

Christian Arno
Christian Arnohttp://www.übersetzungsbüro-lingo24.de/
ist der Gründer von Lingo24, einem Übersetzungsunternehmen, das professionelle Übersetzungen anbietet. Folge Christian auf Twitter unter @l24de.

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