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The Hundert: Old und New Economy vereint

Von The Hundert gibt es ein neues Werk – mittlerweile die Nummer fünf in der Reihe der Beiträge zur Lage der Startup-Szene in Deutschland. Nach dem Erstlingsband widmet sich dieses kostenlos herunterladbare 160-Seiten Kompendium dem Zusammenspiel zwischen der sogenannten Old und der New Economy.

Schnell wird deutlich, dass diese künstliche Trennung der Wirtschaftswelten in Old und New Economy keine Daseinsberechtigung mehr hat – genau diese Erkenntnis wird mit dem Titel „Old meets New Economy“ schon pointiert hervorgehoben.

In 50 Fallstudien zeigen 100 Unternehmen – jeweils ein Startup und ein tradiertes Unternehmen gemeinsam – wie sie zusammenarbeiten.

So wie

  • der Online-Brillenhändler Mister Spex, der mit dem Brillenfachladen Optiker Bösche in den stationären Vertrieb geht
  • Plugsurfing in ihrer App zur Elektromobilität die Ladesäulen von Vattenfall integriert hat
  • der „curated News“-Anbieter Newscase den Content der Mediengruppe Madsack in ihrer App integriert
  • der Vermittler von Reinigungskräften Book-a-Tiger mit Vileda, Anbieter von Reinigungslösungen, kooperiert
  • und viele mehr.

Gemeinsam haben diese Praxisbeispiele aus verschiedensten Branchen, dass sie eine Win-Win-Situation für das Startup und das etablierte Unternehmen darstellen.

Es treten viele junge Unternehmen aus der sogenannten New Economy mit innovativen Ideen auf, deren Namen ich bisher noch nicht gehört habe – da draussen gibt es ein paar echt clevere Sachen. Bei der Lektüre der Fallstudien kann man jedoch ein paar interessante Ansätze erkennen, die anderen jungen Unternehmen helfen können, sich in einem Markt zu etablieren. Das kann ebenso jedem nützen, der durch eine Kooperation seinem Startup einen Schub geben möchte.

Damit große Unternehmen mit jungen, innovativen kooperieren scheint es hilfreich, dass

  • das Startup eine klare Differenzierung oder bereits einen großen Marktanteil / Namen hat
  • das Startup eine Technologie liefert oder beherrscht, welche der Partner nicht besitzt – und wenn es nur eine besondere App ist.
  • das etablierte Unternehmen einen erkennbaren Nutzen – und wirtschaftlichen Vorteil – hat. Der wirtschaftliche Vorteil kann auch in den Opportunitätskosten liegen: Wie viel würde es kosten, das Know-How oder den Marktzugang des Startups selbst zu entwickeln?
  • das Startup ein Produkt bietet, welches am Rande des Kerngeschäftsmodells des Partnerunternehmens liegt: Im Kerngeschäft würde das Unternehmen selbst entwickeln, mit Hilfe des Partners kann es sein Geschäftsmodell schnell in neue Bereiche entwickeln.

In Summe scheint es so, dass ein Startup, welches mit einem traditionellen Unternehmen kooperieren will, als wesentlichen Vorteil seine Agilität und Innovationskraft in den Ring werfen muss.

Gleichzeitig, so wird auch deutlich, muss sich das Startup etwas den Strukturen des großen Unternehmens anpassen – sei es die Dauer der Entscheidungsfindung akzeptieren und antizipieren oder den Umgangston mit und in den Hierarchien erlernen.

Mein Fazit: Wieder mal eine gelungener Herausgeberband von The Hundert, mit einem Schwerpunktthema, bei welchem sowohl Startups als auch traditionelle Unternehmen lernen können.

Christoph
Christophhttps://www.marktding.de/christoph-ludewig
betreibt Marktding.de. Ausserdem ist er B2B-Marketer und Stratege mit einer Vorliebe für Wachstumsstrategien und der Entwicklung und Vermarktung von Dienstleistungen und technischen Produkten. Sein besonderes Faible gilt der Entwicklung von produktbegleitenden Dienstleistungen. Mehr über Christoph hier im Blog.

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