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Typische Schwierigkeiten bei der Erstellung von OKRs – und wie man sie löst

OKRs (Objectives und Key Results) sind eine Methode, in Unternehmen großartige Ziele zu setzen – und sie zu erreichen. Über die grundsätzliche Funktionsweise von OKRs hatte ich hier im Blog schon mal geschrieben. Kurz zusammengefasst: „OKR“ steht für „Objectives & Key Results“ und ist im Wesentlichen eine Managementphilosophie und -methode, die es schafft, ambitionierte Ziele messbar zu machen, zu vergemeinschaften und transparent zu kommunizieren.

Damit das aber gut funktioniert, ist es wichtig auf Erstellung und Definition der OKRs ein hohes Augenmerk zu legen.

Als kurze Wiederholung: Objectives sind die anspruchsvollen Ziele, die erreicht werden sollen. Key Results sind die messbaren Ergebnisse, die zur Erreichung der Ziele führen.

Welche Schwierigkeiten gibt es bei der Erstellung der OKRs

Problem 1: falsch deklarierte verbindliche und erstrebenswerte OKRs führen zu Ressourcenverschwendung

Objectives können entweder „verbindlich“ (müssen unbedingt erreicht werden) oder „erstrebenswert“ (sollen erreicht werden, um wirklich vorwärts zu kommen).

Wird ein „verbindliches“ Objective fälschlicherweise als „erstrebenswertes“ klassifiziert, so wird dieses möglicherweise nicht so fokussiert verfolgt als wenn es ein „verbindliches“ wäre. Energie und Ressourcen werden nicht richtig eingesetzt.

Gleiches gilt anderes herum: konzentriert sich das Unternehmen auf fälschlicherweise „erstrebenswerte“ Ziele, so bleiben die wirklich verbindlichen auf der Strecke.

Problem 2: bilden OKRs das Tagesgeschäft ab, so sind es keine OKRs

Das Tagesgeschäft ist schon hart und anstrengend genug – woher soll die Energie kommen, die wirklich großen Ziele und Aufgaben noch anzugehen? Mit dieser Haltung wird man allerdings auch nur sein Tagesgeschäft verwalten können – aber nicht wirklich etwas großes, bleibendes und Bemerkenswertes erreichen. Was müssen wir zurücklassen, um weiterzukommen? Diese Fragen beantworten OKRs.

Problem 3: erstrebenswerte OKRs verharren nahe am Status Quo

Die „erstrebenswerten“ OKRs sind die Visionen, die das Unternehmen erreichen will. Das ist kein „höher, weiter, schneller“, sondern ein „Was müssen wir tun, wenn wir auf der grünen Wiese arbeiten können, ohne Einschränkungen durch den Status Quo?“

Wie beschrieben ist es OK, ein erstrebenswertes Ziel nicht zu erreichen – aber Ihr solltet es versuchen und auf dem Weg dahin werdet Ihr weiter kommen, als wenn Ihr es gar nicht erst versucht hättet.

Wenn man bis zum Mars reisen will, aber nur bis zum Mond kommt, hat man trotzdem etwas Großartiges erreicht.

John Doerr in „OKR – Objectives & Key Results: Wie Sie Ziele, au die es wirklich ankommt entwickeln, messen und umsetzen“

Problem 4: OKRs sind nicht ambitioniert genug

Die verbindlichen OKRs benötigen die meiste Aufmerksamkeit und die meisten Ressourcen. Die „verbindlichen“ und “erstrebenswerten“ OKRs zusammen sollten etwas mehr als die verfügbaren Ressourcen benötigen, um den Anspruch auszurücken. (Denn sonst wäre es nur eine reine Zielvereinbarung.)

Wenn es Dir gelingt, die OKRs ohne „die extra Meile“ zu gehen, so hast Du entweder Ressourcen gebunkert – oder Du hättest noch mehr erreichen können. Beides ist ineffizient. Beim nächsten Mal dann anspruchsvollere Ziele setzen oder andere Teams unterstützen.

Problem 5: Objectives ohne Impact

OKRs sollen die Unternehmensziele und -strategie unterstützen und dazu beitragen. Objectives, die nicht darauf einzahlen, sind wertlos und bringen das Unternehmen nicht voran.

Prüfen kannst Du das so: Überlege Dir, ob das OKR einen Wert von 1.0 erreichen könnte – und dann trotzdem keinen direkten Mehrwert für Kunden oder Unternehmen erzielen? Falls dem so ist, solltest Du ein anderes OKR wählen oder dieses umformulieren.

Problem 6: Unzureichende Key Results für verbindliche Objectives

Die KRs sind die messbaren Ergebnisse, die dafür sorgen, dass das Objective erreicht wird. Oder in anderen Worten: Wenn die KRs einen Erreichungsgrad von 1.0 haben, muss zwingend auch das Objective erreicht worden sein.

Oftmals werden Key Results formuliert, die notwendig, aber nicht hinreichend sind, um in Summe ein Objective zu erreichen: selbst wenn die KRs erreicht sind, wäre das Ziel nicht erfüllt.

Prüfe die OKRs indem Du genau die Frage stellst – wenn alle KRs erreicht sind, ist dann zwingend auch das Ziel erreicht? Wenn noch etwas fehlt, dann fehlt Dir auch ein KR dazu (oder Du musst die bisherigen überarbeiten).

Bei die.Agilen und und t2informatik finden sich „Mythen über OKRs“, aus denen sich weitere Schwierigkeiten und deren Lösung bei der Erstellung von OKRs ableiten lassen.

Hast Du Erfahrungen mit OKRs? Schreibe in den Kommentaren dazu!

Christoph
Christophhttps://www.marktding.de/christoph-ludewig
betreibt Marktding.de. Ausserdem ist er B2B-Marketer und Stratege mit einer Vorliebe für Wachstumsstrategien und der Entwicklung und Vermarktung von Dienstleistungen und technischen Produkten. Sein besonderes Faible gilt der Entwicklung von produktbegleitenden Dienstleistungen. Mehr über Christoph hier im Blog.

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