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Besser Entscheiden mit der Nutzwertanalyse

Entscheidungen, Entscheidungen, Entscheidungen – den ganzen Tag treffen wir Entscheidungen. Bis zu 20.000 pro Tag. Große und kleine. Bei den Großen wollen wir natürlich sichergehen, dass wir richtig entscheiden.
Da wird gemacht und getan, diskutiert und recherchiert. Und am Ende entscheidet der Bauch.

Aber es gibt Möglichkeiten, die Entscheidungen zumindest zum Teil rational zu begründen. Mit der Nutzwertanalyse. (Wenn Du bis zum Ende des Beitrags durchhältst, findest Du den Link auf ein passendes Excel-Tool, welches Dir die Rechenarbeit abnimmt!)

Entscheidungen rational begründen mit der Nutzwertanalyse

Bei vielen Kaufentscheidungen ist es schwierig, einzelne Produkte miteinander zu vergleichen. Für Versicherungen, Kredite, Stromanbieter, etc. gibt es zahlreiche Vergleichsportale, die aber auch nicht immer die subjektiv wichtigen Kriterien berücksichtigen. Bei anderen Produkten ist der Vergleich schon deutlich schwieriger. Noch schwieriger wird es bei Handlungsoptionen (á la: welches ist die richtige Schule für mein Kind?).

Mögliche Optionen definieren

Im ersten Schritt geht es mal drum, aus der Vielzahl der Möglichkeiten eine überschaubare Anzahl an in Frage kommeder Produkten oder Optionen zu selektieren. Es ist wenig sinnvoll, zu versuchen alle möglichen Android-Modelle in der Kaufauswahl für das neue Smartphone zu berücksichtigen. Aber sicher hast Du nach einer ersten Recherche ein paar Favoriten – sei es aus Testberichten, Kundenbewertungen oder Empfehlungen von Freunden und Bekannten.

Dieses Subset kannst Du in der Nutzwertanalyse berücksichtigen.

Kriterien bestimmen

Im nächsten Schritt musst Du überlegen, nach welchen Kriterien Du die ausgewählten Produkte oder Optionen bewerten willst. Das kann für Handys z.B. sein: Displaygröße, Preis, Speicherkapazität, Akkukapazität, etc… Für die Option „Schulwahl“ können Kriterien gelten wie Länge des Schulwegs, lehrtechnische Schwerpunkte, persönlicher Eindruck, …

Wichtig ist, dass es keine K.O.-Kriterien sind – wenn Du also ein Android-Smartphone haben willst, hat ein iPhone in der Produktauswahl nichts verloren. Das Kriterium „Betriebssystem“ ist dann überflüssig.

Die Kriterien sollten quantitativ messbar sein, müssen aber nicht. Das Kriterium „persönlicher Eindruck“ kann auch über eine selbstgewählte Skala mit Werten belegt werden.

Jeder wird andere Kriterien definieren, abhängig von den persönlichen Präferenzen und Vorstellungen.

Um den persönlichen Präferenzen noch weiter zu berücksichtigen, kannst Du im nächsten Schritt die Kriterien gewichten. Die Akkuleistung ist Dir vielleicht wichtiger als der Speicherplatz. Die Summe der Gewichtungen sollte 100 ergeben.

Die Berechnung

Jetzt gilt es  für jede Produkt/Option und jedes Kriterium die entsprechende Bewertung vorzunehmen, bzw. die Produkteigenschaften zu bewerten und auf einer einheitlichen Skala zu normieren (z.B. 1=schlect, 5=gut).

Die Berechnung ist dann relativ einfach: für jedes Produkt wird der normierte Eigenschaftswert mit der Gewichtung multipliziert und alle diese gewichteten Eigenschaftswerte aufsummiert. (In Excel heisst die Formel „Summenprodukt„.)

So bekommst Du für alle Alternativen einen Wert, der auf Basis Deiner Kriterien und Deiner Gewichtung eine Entscheidungsgrundlage darstellen kann.

Kann die Nutzwertanalyse Dir nun die Entscheidung abnehmen? Es wäre sicherlich falsch, sich ausschliesslich auf das Ergebnis der Berechnung zu verlassen, denn vielleicht gibt es doch noch Kriterien, die Du nicht berücksichtigen konntest, die aber Einfluss auf die Entscheidung haben. Oder Du bist Dir bei der Verteilung der Gewichtungen doch nicht so sicher.

Aber die Nutzwertanalyse hilft Dir zumindest entweder Dein Bauchgefühl zu bestätigen – oder Du passt die Kriterien und Gewichtungen so lange an, bis Dein Bauchgefühl bestätigt ist 😉

Die Berechnungen sind zwar nicht kompliziert, aber doch etwas mühsam und aufwändig, wenn man es regelmäßig in Excel wieder aufbauen will.

Und weil ich häufiger mal Produkte oder Entscheidungsalternativen vergleichen und anhand verschiedener (gewichteter) Kriterien bewerten will, habe ich mir ein kleines Excel-Tool zu der Nutzwertanalyse gebaut.

Das kannst Du hier downloaden (in der Datei finden sich Hinweise zur Nutzung des Tools)

Excel-Logo für DownloadDownload Nutzwertanalysetool (Excel, 73kb)

[box type=“info“]Der Form halber sei erwähnt (Nutzungsbedingungen / Haftungsausschluss):

  • Das Excel-Tool steht als Freeware zur kostenlosen, persönlichen Nutzung zur Verfügung.
  • Ein Anwender-Support ist leider nicht möglich. Ich werde dennoch versuchen, Fragen zu beantworten
  • Ich hafte nicht für eventuelle Schäden infolge der Benutzung des Tools. Insbesondere ist jede Haftung für Schäden ausgeschlossen, die durch die Verwendung von Berechnungsergebnissen verursacht werden.
  • Das Tool wurde sorgfältig programmiert und getestet. Es wird dennoch keine Gewährleistung oder Haftung dafür übernommen, dass das Tool fehlerfrei betrieben werden kann bzw. dass die hinterlegten Formeln oder Berechnungen fehlerfrei sind.
Christoph
Christophhttps://www.marktding.de/christoph-ludewig
betreibt Marktding.de. Ausserdem ist er B2B-Marketer und Stratege mit einer Vorliebe für Wachstumsstrategien und der Entwicklung und Vermarktung von Dienstleistungen und technischen Produkten. Sein besonderes Faible gilt der Entwicklung von produktbegleitenden Dienstleistungen. Mehr über Christoph hier im Blog.

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