In dem Bericht zum M&Ms Flagshipstore hatte ich ja schon die Vermutung geäussert, dass dort gezielt Duftmarketing betrieben wird: Beim Reingehen roch es so sehr nach Schokolade, dass ich dachte ich wäre in „Charlie und die Schokoladenfabrik“ gelandet. Mit dem Ergebnis, dass ich nur noch „Schokolade“ denken konnte – eine für mich denkbar ungünstige, für M&Ms aber sehr profitable Ausgangssituation…
Grund genug, sich mal mit dem Thema „Duftmarketing“ auseinanderzusetzen.
Wo wird Duftmarketing eingesetzt?
Duftmarketing kommt häufiger zum Einsatz als man denkt.
Normalerweise denkt man bei Marketing an bunte Bilder, vielleicht noch Ton und Musik. Dass der Duftsinn neben Auge und Ohr auch angesprochen werden kann, ist aber gar nicht so neu.
- Bereits im 19. Jahrhundert haben Bäcker die appetitanregenden Gerüche der Backstube auf die Strasse geleitet.
- Samsung setzt in seinen Stores einen Corporate Scent – speziell für Samsung entwickelt – ein, der über die Lüftungsanlage verbreitet wird.
- In München hat es Abercombie & Fitch kürzlich übertrieben: Das im Shop eingesetzte Parfüm war noch 70 Meter weiter zu riechen.
- Vodafone hat seinen Messestand auf der CeBit „beduftet“ – mit messbaren Ergebnissen: das Klima auf dem Messestand wurde deutlich besser empfunden als auf dem restlichen Messegelände.
- Mein Spezi, der Berliner DJ Chris Bekker, produziert mit seiner Firma KlangID Weihnachts-CDs mit Zimtduft – ein Verkaufsschlager. Man riecht Weihnachten förmlich schon beim Betrachten der Webseite.
Was bringt Duftmarketing?
Studien haben festgestellt, dass der gezielte Einsatz von Düften den Umsatz (und Wohlbefinden der Kunden) steigern kann.
Glaube ich daran? Ja, aber….
Ich denke schon, dass Düfte unbewusst und im Unterbewusstsein wirken können. Die Idee von Coca-Cola, Getränkeautomaten mit dem speziellen, wiedererkennbaren Duft einer Sonnencreme der 60er-Jahre zu versehen, um so eine positive Assoziation an Jugend und Sommer bei der Zielgruppe hervorzurufen, ist nicht so abwegig.
Düfte können Emotionen wecken und Situationen wieder in Erinnerung rufen. Positive wie negative.
Genau hier liegt die Gefahr.
- Der Duft darf nicht zu penetrant und störend sein.
- Der Duft sollte angenehm und dezent sein. Oder so markant, dass er eine gewollte Reaktion oder Assoziation hervorruft.
- Und der Duft – gerade, wenn er als Corporate Scent eingesetzt wird – sollte konsequent verwendet werden. Alle Hotels, Flugzeuge oder Läden des Unternehmens sollten gleich duften.
- Und zu guter Letzt – die Duftmischungen sollten gut getestet sein – damit allergische oder asthmatische Reaktionen bei den Kunden und Angestellten vermieden werden.
Hast Du schon mal einen zu Marketingzwecken eingesetzten Duft bewusst wahrgenommen? Wo?
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